Uwe Ochsenknecht, Josef Ostendorf, Alexandra Kamp, Katja Weitzenböck, Dominic Raacke, Ismail Deniz, Michaela Steiger, Constanze Wächter, Sascha Göpel sowie Maximilian Laprell und andere spielen vom 15. bis 31. Juli vor dem Dom
„GOLD. Der Film der Nibelungen“: Ein Filmteam um den Regisseur Arsenij Kubik, den Produzenten Konstantin Trauer und den Drehbuchautor Charlie P. Weide nimmt vor dem Wormser Dom in einem Nachtdreh den Königinnenstreit zwischen Kriemhild und Brünhild auf. „Der Film der Nibelungen“, das war der Lebenstraum des exzentrisch-genialen Produzenten. Der junge Nachwuchsregisseur Kubik besetzt die Rolle der Kriemhild und Brunhild doppelt. Kubik will, dass das, was zwischen den Nibelungen geschah, auch zwischen seinen Schauspielern geschieht. Eine Flut von Gerüchten und Verleumdungen im Vorfeld des Drehs wurden von Peter Scheumer lanciert, dem Society-Reporter und engen Vertrauten Trauers.
Uwe Ochsenknecht ist Trauer, Josef Ostendorf Weide. Scheumer wird von Dominic Raacke gespielt, Siegfried von Ismail Deniz. Constanze Wächter, Katja Weitzenböck und Michaela Steiger spielen drei der insgesamt vier Schauspielerinnen, die für die Filmrollen der Kriemhild und der Brunhild vorgesehen sind. Hagen und Gunter werden von Sascha Göpel und Maximilian Laprell verkörpert. Und Alexandra Kamp schlüpft in die Rolle der Assistentin des Produzenten. Insgesamt 15 Schauspieler und zehn Musiker werden im Sommer auf der Freilichtbühne zu sehen sein. Inszeniert wird Albert Ostermaiers Komödie „GOLD. Der Film der Nibelungen“ von Regisseur Nuran David Calis. Vom 15. bis zum 31. Juli 2016 finden die Nibelungen-Festspiele Worms das zweite Mal unter der Intendanz von Nico Hofmann statt.
Albert Ostermaier zu seinem Stück „GOLD. Der Film der Nibelungen“: „Das Nibelungenlied in Form der Drehbuchadaption bildet die Zentralachse des Abends, um die alles kreist. Das Nibelungenlied ist das Unterbewusstsein aller Figuren, immer wieder bricht es durch, bricht es auf. Die Auseinandersetzung über das Nibelungenlied ist zugleich ein Spiegel seiner Rezeption in der Geschichte und im konkreten Jetzt vor der Kulisse der Gegenwart.“
Intendant Nico Hofmann: „Albert Ostermaier zeichnet ein Sittengemälde unserer Zeit: Macht, Eitelkeit und Egozentrik auf der Seite der Selbstsüchtigen und die Suche nach Utopie in einer immer zerrisseneren Welt auf der Gegenseite: Film und Bühne werden sich in dieser Fragestellung mit einem sehr zeitgemäßen, modernen Blick auf die Nibelungen radikal und kongenial ergänzen.“
Die Regie vor dem Wormser Dom übernimmt Nuran David Calis. Er arbeitet als Regisseur, Theater- und Drehbuchautor. Für seine Werke und Inszenierungen wurde er unter anderem 2005/06 mit dem „Karl-Skraup-Preis“ für „Beste Regie“, 2006 mit dem „Nestroypreis“ in der Kategorie „Bester Nachwuchs“ für die Inszenierung von Friedrich Schillers „Die Räuber“ am Volkstheater in Wien sowie mit dem „Bayerischen Kunstförderpreis“ in der Sparte Literatur und 2014 mit dem Stipendium der Kulturakademie Tarabya Istanbul ausgezeichnet. 2010 verfilmte er für das ZDF erfolgreich Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“ und 2012 Georg Büchners „Woyzeck“. Aktuell inszenierte er „Glaubenskämpfer“ am Schauspiel Köln.
Eine zentrale Rolle in Calis Inszenierung bei den Nibelungen- Festspielen werden Videos spielen. Der Regisseur erläutert: „Unser Theaterraum wird auch Filmraum sein, eine Mischung aus Filmset und Theaterbühne; es gibt eine Kamerafahrt und gläserne Wohnwagen für die Schauspieler. Die Zuschauer kommen den Schauspielern in Close-Ups sehr nahe, spüren ihre Emotionen. Zudem haben wir die Erlaubnis, im Dom zu drehen.“
Geraldine Laprell, die als Videokünstlerin gemeinsam mit Calis an der Umsetzung arbeitet: „Die Arbeit mit acht Kameras auf der Bühne lässt eine extreme Nähe und Intimität zu, die bis in die letzte Reihe spürbar sein wird.“
Neben dem Einsatz von Video spielt auch die Musik eine große Rolle in der kommenden Inszenierung. Komponist Vivan Bhatti: „Wir werden zehn Musiker auf der Bühne haben. Vier Blechbläser, drei Streicher, Klarinette, Akkordeon und Percussion. Diese Musiker werden als mobiles Orchester den ganzen Abend aktiv begleiten und als Gruppe ständig präsent sein. Stilistisch bewegt sich die Musik von folkloristischen Elementen wie Balkan- und Kletzmer-Musik bis hin zu experimentellen Klangcollagen, Rhythmen und Soundflächen. Komponierte Passagen wechseln sich mit improvisierten Klängen ab. Die Bandbreite der Musik reicht von tanzbaren, mitreißenden Elementen bis hin zu lyrischen/zarten Momenten.“
Service
„GOLD“ wird vom 15. bis 31. Juli 2016 an 16 Abenden (Montag, 25. Juli spielfrei) aufgeführt. Die Tribüne auf der Nordseite des Wormser Kaiserdoms umfasst 1300 Plätze. Tickets können über die Hotline 01805 – 33 71 71 (0,14 Euro/Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Minute, erreichbar Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr, Samstag 9 bis 20 Uhr) oder über die Internetseite www.nibelungenfestspiele.de bestellt werden. Die Tickets kosten je nach Kategorie zwischen 29 und 99 Euro. EWR CLEWR-Card-Inhaber erhalten zehn Prozent auf zwei Eintrittskarten bei Buchung über die oben genannte Hotline sowie beim TicketService Worms (gilt nicht in Kombination mit anderen Rabatten).
Quelle und weitere Infos: Nibelungen-Festspiele Worms