Großartiger Erfolg der Nibelungen-Festspiele 2014

Auslastung bei 99,6 Prozent

Nibelungen-Festspiele

Im letzten Sommer unter der Leitung von Intendant Dieter Wedel erzielen die Festspiele mit „Hebbels Nibelungen – born this way“ das beste Ergebnis seit der ersten Premiere im Jahr 2002 – OB Michael Kissel dankt Dieter Wedel für 13 großartige Festspieljahre

Worms. Die Nibelungen-Festspiele haben mit dem Stück „Hebbels Nibelungen – born this way“ in der Inszenierung von Dieter Wedel das beste Ergebnis seit der ersten Premiere der Festspiele im Jahr 2002 erreicht. Die Verantwortlichen rechnen bei den Festspielen, die am Sonntagabend zu Ende gehen, mit einer Auslastung von 99,6 Prozent. Nach dem grandiosen Ergebnis vom Vorjahr von 98 Prozent Auslastung war eine Steigerung kaum vorstellbar. Festspiel-Intendant Dieter Wedel: „Renommierte Theater und bekannte Festspiele beklagen Zuschauerschwund, die Nibelungen-Festspiele haben in diesem Sommer sogar das hervorragende Ergebnis vom letzten Jahr übertroffen. Trotz unsicherer Wetterprognosen, einem sehr schwierigen, selten gespielten und anspruchsvollen Stück, waren nahezu sämtliche Ausführungen ausverkauft.“ Offenbar erwarte das Publikum auch bei solchen Festspielen nicht unbedingt leichtes Sommertheater, sondern sei bereit, sich von einem großen Stoff und großartigen Schauspielern herausfordern zu lassen.“

Festspiel-Intendant Dieter Wedel holt für seine letzte Inszenierung in Worms großartige Schauspieler und Stars auf die Bühne vor dem Kaiserdom. Er gewinnt dafür Erol Sander (König Etzel), Elisabeth Lanz (Götelinde, Gemahlin von Rüdiger von Bechelaren), Markus Majowski (Volker von Alzey), Charlotte Puder (Kriemhild), Eva Gosciejewicz (Königin Ute), Christian Nickel (König Gunther), Franziska Reichenbacher (Schamanin), Robert Joseph Bartl (Dietrich von Bern), Lars Rudolph (Hagen), André Eisermann (Kaplan und Swemmel), Roland Renner (Rüdiger von Bechelaren), Tilo Keiner (Rumolt), Sebastian Achilles (König Thüring), Michael Tregor (Werbel), Guido A. Schick (König Iring), Ute Reiber (Gudrun), Peter Englert (Gerenot), Raúl Semmler (Giselher), Eva Piringer (Übersetzerin) und andere.

Dieter Wedel inszeniert den Untergang der Nibelungen mit all ihren grausamen, irrwitzigen Wendungen, mit den von Hoffnungen und Hass getriebenen Figuren in großen Bildern und der gewaltigen Sprache von Hebbel vor der Domkulisse.

Mit „Hebbels Nibelungen – born this way“ bringt der Festspiel-Intendant einen Stoff auf die Bühne, der an Theatern als nahezu unspielbar gilt und in der Regel nur als Appendix an den ersten Teil der Nibelungensage angehängt wird. „Ich bin der Meinung, dass sich Nibelungen-Festspiele um dieses Stück mit seinen wunderbar poetischen Versen, aber auch mit seiner rassistischen Überheblichkeit, seiner Glorifizierung von Herrenmenschentum und Heldentum nicht herumdrücken dürfen. Hebbel sei ein Kind seiner Zeit gewesen, er hatte nicht ahnen können, welche schrecklichen Folgen das Gedankengut des ausgehenden 19. Jahrhunderts im 20. Jahrhundert hatte. „Er verfügte nicht über das Wissen von uns Nachgeborenen. Eine eins zu eins Wiedergabe seines Textes könnte zu schlimmen Missverständnissen führen“, so Dieter Wedel.

Mit dieser Inszenierung habe sich für ihn die Arbeit in Worms abgerundet. Dieter Wedel zieht insgesamt eine positive Bilanz seiner Zeit bei den Nibelungen-Festspielen: „Nachdem wir vor 13 Jahren in Worms quasi auf dem Acker angefangen haben, freue ich mich, meinem Nachfolger Nico Hofmann ein gut bestelltes Haus übergeben zu können.“

Michael Kissel, Oberbürgermeister der Stadt Worms und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nibelungen-Festspiele, freut sich über das hervorragende Ergebnis. „Dieter Wedel ist ein Glücksfall für die Nibelungen-Festspiele, er hat sie deutschlandweit zur Marke gemacht und für ein neues bürgerschaftliches Selbstbewusstsein in Worms gesorgt. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Im Laufe der Jahre habe sich ein hervorragendes Festspiel-Team entwickelt, das mit seinem großen Engagement und seiner Professionalität ebenfalls zum Gelingen der Festspiele beitrage.

Der Oberbürgermeister dankte dem Land Rheinland-Pfalz, das die Nibelungen-Festspiele auch in diesem Jahr finanziell unterstützte sowie den zahlreichen Sponsoren, Förderern und freiwilligen Helfern.

An diesem Sonntag, 3. August, wird das Stück „Hebbels Nibelungen – born this way“ zum letzten Mal gezeigt, insgesamt gibt es 16 Aufführungen vor der Nordseite des Wormser Kaiserdoms, die Tribüne hat 1300 Sitzplätze.

Sascha Kaiser, der Kaufmännische Geschäftsführer der Nibelungen-Festspiele, erklärt: „Die Auslastung von 99, 6 Prozent ist auch das Ergebnis vom reibungslosen Zusammenwirken der einzelnen Abteilungen wie Organisation, PR und Marketing.“

Uli Mieland, der Technische Geschäftsführer der Nibelungen-Festspiele, sagt: ,,In diesem Jahr hat uns nur das Wetter Sorgen bereitet. Wir haben festgestellt, dass wir selbst im strömenden Regen gut aufgestellt sind, die Technik funktionierte vollkommen störungsfrei. Was wir zum Glück bis jetzt nur einmal unter Beweis stellen mussten.“

Petra Simon, die Künstlerische Betriebsdirektorin, zieht ein positives Fazit des Kulturprogramms der Nibelungen-Festspiele „Ein Highlight war Loriots Ring an einem Abend mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Rudolf Kowalski als Erzähler, die Veranstaltung im Wormser Theater war ausverkauft.“ Eine weitere Attraktion sind die Theaterbegegnungen. Sie befassten sich mit der Frage: Die Nibelungen – ein deutscher Mythos? Dieter Wedel diskutierte mit dem ehemaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter, dem renommierten Journalisten Wolfram Weimer und dem Medienpsychologen Jo Groebel, die Moderation übernahm Jule Gölsdorf.

Dunja Rajter begeisterte mit ihrem Liederabend, Teresa Weißbach überzeugte mit Songs aus den 20er Jahren, Markus Majowski las mit seinen Sohn Julius aus seinem Kinderbuch und Manfred Zapatka präsentierte Texte aus der Zeit Hebbels. Hervorragend besucht war auch der Kindertag.

Ab 2015 wird Nico Hofmann der neue Intendant der Nibelungen-Festspiele, Thomas Schadt übernimmt die Künstlerische Leitung und Albert Ostermaier schreibt das neue Stück für 2015.
Quelle: Nibelungen-Festspiele Worms

Fotoreportagen zu den Nibelungen-Festspielen 2014 auf Seitenstopper.de:

Große Medienprobe bei den Nibelungen-Festspiele 2014
Feierliche Premiere von “Hebbels Nibelungen – born this way”