Mit etwas Verspätung aufgrund des zu sperrenden Schienenverkehrs konnten die zahlreichen Zuschauer an Land und auf den rund 50 festlich beleuchteten Ausflugsschiffen wieder ein wahres Fest für die Sinne erleben. Speziell für Rhein in Flammen – Nacht der 1000 Feuer 2014 in Oberwesel inszenierte Chris Fritsch mit seiner Firma zündwerk für dieses Jahr das beeindruckende, musikalische Pyrospektakel „Gravity“.
Für das grandiose Musikfeuerwerk haben 20 Mitarbeiter von zündwerk vier Tage lang unzählige Effekte in aufwändiger Handarbeit verarbeitet, Kabel gezogen, Zündkreise gemessen und regensicher verpackt. Um die Zuschauer ins Staunen zu versetzen hatte Chris Fritsch wieder viele spezielle Effekte in Spanien anfertigen lassen. Das knapp 24 minütige Spektakel mit zehntausenden Effekten ist mittlerweile das drittgrößte musiksynchrone Feuerwerk in Deutschland.
Zur Show Gravity:
Ohne Gravitation funktioniert kein Feuerwerk. Schwerelosigkeit im dreidimensionalen Raum, das Tanzen der Sterne und mächtige Explosionen von Feuerwerk.
Die Gravitationsenergie zählt zu den großen Geheimnissen der Physik. Mit unglaublichem Aufwand hat die Forschung nun einen Träger dieser Energie, das Higgs-Boson bewiesen, vielleicht ist dies der Anfang eines neuen Verständnisses der Schwerkraft, wo der „Apfel“ nicht mehr unbedingt „nicht weit vom Stamm fallen“ muss.
Die Show spielt an vielen Stellen mit dieser Energie, schwebende Sterne, Wasserfälle, tanzende Kometen und geheimnisvolle UFOs nehmen den Betrachter mit auf eine Reise durch ätherische Bilder und Faszination. Roter Faden der Inszenierung sind barocke Violinen Klänge, die auf ätherischen Ambiente oder ein episches Orchesterfundament treffen, sowie eben Elementarteilchen mit ihrer Umgebung wechselwirken.
Eröffnet wird die Show mit einem Intro aus dem Film Gravity das in ein Spektakel aus unzähligen Polypensternen kumuliert und so einen Urknall erschafft. Was passiert, wenn einem die Dinge in die Schwerelosigkeit entgleiten, ist im nächsten Teil zu erleben der mit dem elegischen „Stay“ der norwegischen Künstlerin Merethe Soltvedt umgesetzt wird.
Sehr dynamische Phasen wechseln bei dieser Show mit ruhigen, meditativen Momenten und ergeben im Gesamtbild ein tiefes, emotional fesselndes Gesamtkunstwerk.
„Uns ist bei der Konzeptionierung der Show wichtig, das Musik und Effekte ein fest verwobenes Bild ergeben und nicht einfach austauschbar sind. Wir wollen die Leute nicht nur einfach unterhalten, sondern ihnen etwas auf dem Weg nach Hause mitgeben, dass über das bloße Erleben eines Feuerwerkes hinausgeht. Die zahlreiche positive Resonanz, die wir auf unsere Shows bekommen, beweist, dass dies der richtige Weg ist und uns von anderen Musikfeuerwerk unterscheidet“ sagt Showdesigner Chris Fritsch. „Das Feuerwerk besonders in Verbindung mit Musik mit dem limbischen System im Gehirn wechselwirken, also dem Ort, an dem unsere Gefühle entstehen, ist ja seit längerem bekannt. Wir setzen hier mit verschiedenen Stellschrauben an, um einen überwältigenden Kosmos zu schaffen und positive Gefühle zu programmieren.“
Was sich so nüchtern anhört, ist das Ergebnis einer über 20 jährigen Erfahrung des Frankfurter Showdesigners, der für seine Arbeit gezielt neurochemische Zusammenhänge der menschlichen Kognition studiert hat. „Wir wissen mittlerweile ziemlich genau was im Gehirn passiert, wenn jemand eine bestimmte epische Musik hört und dazu synchron visuelle Reize erhält, in Form von Kinobildern oder eben Feuerwerk. Diese dabei entstehenden Glücksgefühle lassen sich über den Zeitraum der Show gut steuern. Letztlich ist das eine Art Gehirndoping und auch mit der Grund warum unsere Shows eine so hohe Akzeptanz beim Publikum haben.“
Das nächste Rhein in Flammen – Oberwesel findet am 12. Sept. 2015 wieder statt.
Weitere Infos dazu gibt es bei Rhein in Flammen